Was mir die Konfirmation bedeutet
Jurij Järmann genoss in der Primarschule den obligatorischen Religionsunterricht. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn, so sagt der 16-Jährige: «Ich habe die jeweiligen Themen ernst genommen, mich in sie vertieft, sie aufgesaugt.» Mit dem Gedanken, dass damit beim Übertritt in die Oberstufe Schluss sein sollte, da der Religionsunterricht auf Freiwilligkeit basiert, konnte sich Jurij Järmann nicht anfreunden. Er wollte die Vertiefung, die Diskussion, das Sich-Gedanken-Machen nicht missen. Der Jugendliche entschloss sich, den Religionsunterricht weiterhin zu besuchen. Freiwillig. Denn Jurij Järmann war wohl getauft, der Kirche gehörte er aber zu diesem Zeitpunkt nicht an.
Selber bestimmen zu können, den eigenen Weg zu gehen und frei zu denken, ist Jurij Järmann wichtig. Und so wollte er den Religionsunterricht würdig abschliessen: Er trat der Kirche bei und äusserte den Wunsch, sich auch konfirmieren zu lassen. «Der Mensch soll das tun, worauf er Lust hat, niemand soll zu etwas gezwungen werden.» Er habe für sich entschieden, die Verantwortung für seinen eigenen Weg zu übernehmen, sagt er. Die Konfirmation sei ihm wichtig gewesen. Er habe den Unterricht und die Erlebnisprogramme sehr positiv erlebt, auch wegen des Pfarrers Fabian Kuhn. «Die Feier selbst war spontan, unterhaltsam, nie langweilig und doch nicht oberflächlich.»
Nun steckt der 16-Jährige in der Erwachsenenwelt. Als Spenglerlehrling hat er einen Handwerksberuf mit Zukunft ergriffen. Von der Konfirmation geblieben ist etwas vom Wichtigsten: ein «Gspändli», mit dem sich Jurij Järmann einmal in der Woche trifft.
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