News aus dem Kanton St. Gallen

Zwischen Löwe und Zebra

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27.10.2021
An der Olma konnte man sich hinter einer Krippe fotografieren lassen – umgeben von exotischen Tieren. Hinter der ungewöhnlichen Aktion steckte die reformierte Kirche.

Wer sich an der Olma an Viehschauen, Bratwurstständen und Haushaltsgeräten vorbeigekämpft hatte, erblickte einen Ort der Idylle: einen Stall mit einer Krippe, darüber der Stern von Bethlehem. Doch die Idylle täuschte: Von rechts galoppierte ein Zebra ins Bild, neben der Krippe fletschte ein Löwe mit den Zähnen, von hinten bahnte sich ein Eisbär den Weg durch Stachelpalmen und der Storch flog das Christkind in der Windel an – alles in Lebensgrösse. 

Auftritte machen Schlagzeilen

Die Weihnachtskrippe an der Olma wurde von der reformierten Kirche des Kantons St. Gallen betrieben. Wer mutig war und sich zwischen die ausgestopften Tiere hinter die Krippe setzte, konnte ein Bild von sich machen lassen. «Später erhält man dann zehn Karten mit seinem eigenen Bild zugeschickt – als Weihnachtskärtchen für Freunde und Verwandte», sagte Andreas Ackermann, Kommunikationsbeauftragter der St. Galler Kirche.

Betreut wurde der Olma-Stand mehrheitlich von Freiwilligen. Eine von ihnen war Meta Engler aus Ebnat-Kappel. Die ehemalige Religionslehrerin hatte schon bei mehreren Olma-Auftritten der St. Galler Kirche mitgeholfen. Schlagzeilen machte der Auftritt vor zwei Jahren, wo sich die Messebesucherinnen und -besucher an den Abendmahlstisch setzten und so das Gemälde von Leonardo da Vinci neu inszenierten. Das Echo war überwältigend. Rund 70 000 mal sei die Homepage mit den Bildern abgerufen worden, so Ackermann.

Rund 60 Bilder täglich

Auch dieses Jahr lief die Aktion erfreulich. «Wir machten mehr als 600 Bilder», zieht Ackermann Bilanz. Und auch die Online-Zugriffe könnten den Rekord von 2019 noch übertreffen.

Tiere bei der Krippe kennt die Original-Weihnachtsgeschichte übrigens weder im Lukas- noch im Matthäusevangelium: Da gibt es keinen Eisbär, keinen Löwen und kein Zebra – aber auch keinen Ochs und keinen Esel. Letztere stammen aus einem Vers im alttestamentlichen Buch Jesaja, der später auf die Weihnachtsgeschichte hin gedeutet wurde.

Text: Stefan Degen | Fotos: pd / Stefan Degen – Kirchenbote SG, November 2021

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