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«Wer glaubt noch an den Teufel?» – Leserbrief zur Ausgabe «Der Teufel und die Seinen» 02/2018

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13.02.2018
Die Frage nach dem Teufel wurde offen und tolerant gestellt und mit einer Vielfalt verschiedener Meinungen beantwortet. Da frage ich mich natürlich: Wer hat Recht? Welche von den einander widersprechenden Meinungen ist die Wahrheit? Existiert der Teufel wirklich? Oder ist er nur ein Bestandteil eines überholten Weltbildes?

Gibt es das Böse nur als destruktive, menschliche Energie? Dann ist das Gute, also Gott, auch nur eine konstruktive, menschliche Energie? Für was braucht es dann noch Religion? Wäre die Kirche somit nicht eigentlich ein Auslaufmodell? Wenn es keinen Gott, kein Jenseits, kein Leben nach dem Tod gibt, weder Gut noch Böse, Wahrheit oder Lüge, Liebe oder Hass, Recht oder Unrecht und keiner nach diesem Leben zur Verantwortung für seine Taten und Gesinnung gezogen wird, sollten wir uns dann nicht hemmungslos dem Materialismus und der Vergnügungssucht hingeben, dem Alkohol, den Drogen und dem Sexismus?

Nach Jesus fragt ja niemand
Ich weiss, wie überholt Jesus Christus in unserer Kirche ist. Nach ihm fragt ja niemand, auch während des Reformationsjubiläums nicht. Könnte es sein, dass uns gerade deshalb in unserer Kirche das Wasser bis zum Hals steht? – Kirche ist für mich der Leib Christi: Er das Haupt, wir die Glieder. Ein Leib ohne Haupt ist tot. Und ist er nicht unser guter Hirte? Doch zu seiner Herde, die er auf grüne Weide und zum frischen Wasser führt, gehören wir nur, wenn wir auf seine Stimme hören.

Die reine Wahrheit
Darum erlaube ich mir in dieser Geistiges betreffenden Frage, die nur mit echter geistiger Kompetenz beantwortet werden kann, auf ihn, den Sohn Gottes, auf die höchste geistige Autorität zu hören, auf sein Wort. Denn er hat uns nicht menschliche Meinungen, philosophische Überzeugungen oder Anschauungen eines überholten Weltbildes verkündet, sondern Gottes Wort, die reine Wahrheit.

Er versuchte auch Jesus
Er bezeugt: «Ich sah den Satan vom Himmel stürzen wie einen Blitz.» (Lk 10,18) Jesus wusste also als präexistenter Augenzeuge, von was er redet. Der Satan, der Teufel, der Widersacher, dieser Luzifer oder Beelzebul, der «Vater der Lüge» (Joh 8,44) und «Fürst dieser Welt» ( Joh 12,31;  14,30;  16,11), wie Jesus ihn auch nennt, ist somit ein gefallener Engel, der - vor der Erlösung - Macht hatte, in die Hölle zu werfen, wie Jesus bezeugt (Lk 12,5; Mk 9,43; Mt 23,33 und öfter). Er übt seine Macht durch seine Dämonen aus, durch die Geister der Lüge, des Hasses, des Neides, der Herrschsucht usw. Er, der Versucher, will uns von Gott trennen und zum Bösen verführen, durch Angst und Terror zu Tod und Verderben. So versuchte er auch Jesus, nicht nur 40 Tage in der Wüste, sondern bis zum Tode am Kreuz.

An Christus biss er sich die Zähne aus
Doch an Christus hat er sich die Zähne ausgebissen. Jesus trieb die Dämonen aus wie z.B. aus dem schrecklich besessenen Gerasener (Mk 5,lff), den nicht einmal eiserne Ketten zu binden vermochten. So kam das Reich Gottes mit Macht zu den Menschen (Mt 18,28; Lk 11,20). Und keine Macht der Welt, keine noch so teuflischen Versuchungen und Leiden vermochten Jesus von Gott zu trennen. Er blieb treu. Ja, Jesus blieb Sieger! Er ist wahrhaftig niedergefahren in die Hölle, in das «Haus des Starken», wie Jesus sagt Mk 3,27), um ihn mit den Heerscharen des Himmels zu besiegen, zu binden, zu richten (Joh 12,31), seine Macht ein für alle Male einzuschränken, uns zu erlösen und uns allen den Himmel wieder aufzutun.

Von der Besessenheit befreit
Dass es den Teufel gibt, merkt man nicht, wenn man sich beim kleinsten Windhauch dem Zeitgeist anpasst und flach auf den Boden legt, sondern erst richtig, wenn man gegen den Sturm des Bösen ankämpft. Luther, der in seinem Kampf manchmal stundenlang wie ohnmächtig auf dem Boden lag, gab nie auf und wusste, von was er sprach: «Und wenn die Welt voll Teufel wär und wollt uns gar verschlingen, so fürchten wir uns nicht so sehr. Es soll uns doch gelingen!» Nämlich durch den Glauben an Christus, der die Welt überwindet! Das erfuhr auch Johann Christoph Blurnhardt  in seinem zweijährigen Kampf allein mit der Waffe der Fürbitte gegen Dämonen, welche die Gottliebin Dittus in Möttlingen so plagten, dass sogar Metallteile aus ihrem Körper hervorkamen! Doch schliesslich wurde sie von aller Besessenheit frei, als der letzte Plagegeist mit einem Schrei, den man im Umkreis von 700 Metern hörte, ausrufen musste: «Jesus ist Sieger!»

Pfr. Dr. theol. Till Mohr (Teufen)

 

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