Stiftsbezirk St.Gallen hat wieder einen Klostergarten
Vor knapp einer Woche war die feierliche Eröffnung. «Ich habe diesen Ort jetzt schon ins Herz geschlossen», so Regierungsrätin Laura Bucher. Unter den Gästen auch Vertretungen des Administrationsrats des Kath. Konfessionsteils und des Bistums St.Gallen.
Klostergärten dienten einst der Selbstversorgung der Mönche mit Obst, Gemüse, Kräutern und Heilpflanzen. Das erste Wissen für den Gartenbau im Kloster St.Gallen lieferten Mitbrüder von der Insel Reichenau. Der dort um 825 entstandene St.Galler Klosterplan der Stiftsbibliothek enthält erste Hinweise auf Inhalt und Positionierung von Gärten.
Auf Initiative des Stiftsbezirks
Am Ort des ehemaligen Hofgartens in St.Gallen findet sich ab sofort wieder ein Klostergarten. Dieser ist auf Initiative des Stiftsarchivs entstanden. Das Projekt ist zugleich eine Massnahme aus dem Managementplan UNESCO-Weltkulturerbe Stiftsbezirk St.Gallen, wie Regierungsrätin Susanne Hartmann, Vorsteherin des Bau- und Umweltdepartements, bei der feierlichen Eröffnung am Samstagmorgen die Gästeschar – darunter auch Vertretungen des katholischen Konfessionsteils und des Bistums St.Gallen – wissen liess. Ihr Departement war federführend bei der Realisierung. Susanne Hartmann würdigte den neuen Klostergarten nicht nur als wichtigen Teil des kulturellen Erbes der einstigen Fürstabtei St.Gallen, sondern unterstrich auch die damit geförderte Biodiversität mitten in der Stadt. Ausserdem habe man hiermit einen weiteren Ort, der zum Verweilen einlade.
Vierzig spiralförmig angelegte Hochbeete
Regierungsrätin Laura Bucher, Vorsteherin des Departements des Innern, wertet den Klostergarten als einen Weg, um auch jene Menschen für das Weltkulturerbe Stiftsbezirk St.Gallen zu sensibilisieren, denen der Zugang über die Wissenschaft oder die Spiritualität zu weit weg ist. Zu Wort meldete sich im Rahmen der Eröffnung ebenso Christian Hänni, Chef der Gartenbau-Landschaftsarchitektur AG in St.Gallen. Viel Zeit haben er und sein Team in die Umsetzung des Gartens investiert, der nun durch vierzig spiralförmig angelegte Hochbeete erstrahlt. Sitzbänke laden ein, innezuhalten. Notwendig waren gemäss Christian Hänni 21 Kubik Holz, 50 Kubik Kies, 41 Kubik Erde. Um die hundert verschiedene Kräuter- und Heilpflanzen wurden in die Beete gesetzt. Der renommierte Gartenspezialist Remo Vetter übernimmt die Vermittlung des jahrtausendealten Wissens um die Wirkung der Heilpflanzen.
Rotes Band durchschnitten
Beobachtet von den Gästen und insbesondere auch Stiftsarchivar Peter Erhart schnitten sodann die Rednerinnen und Redner zur feierlichen Eröffnung die roten Bänder an den Zugängen zum Klostergarten durch. «Wir alle können nur staunen und uns über diesen neuen Garten freuen», so Peter Erhart. Als einer, der täglich hier vorbeigehe, werde er sich bestimmt vermehrt in der Mittagspause hier aufhalten. «Wir haben damit der Stadt etwas wirklich Gutes getan.»
Stiftsbezirk St.Gallen hat wieder einen Klostergarten