Soll die Kirchenverfassung revidiert werden?
Die Kommission setzt sich aus Synodalen und mindestens einer Vertretung aus dem Kirchenrat zusammen. Der Kirchenrat begrüsse diese Form der Zusammenarbeit von Exekutive und Legislative, sagte Martin Schmidt, Präsident des Kirchenrates. Die Kommission hat nun die Aufgabe, zu prüfen, ob und inwieweit eine Revision der Verfassung sinnvoll ist. Zudem entwickelt sie Zukunftsszenarien für die St. Galler Kirche. Sie hat bis spätestens in drei Jahren einen Bericht vorzulegen.
Budget gutgeheissen
Weil es sich in der Laurenzenkirche eben nur schwerlich diskutieren liess, gingen auch die weiteren Geschäfte des Kirchenparlamentes rasch über die Bühne. Es genehmigte das Budget 2022 und erliess einstimmig Übergangsbestimmungen wegen des Wegfalls des Faches ERG-Kirchen. Der Voranschlag der Kantonalkirche sieht bei einem Aufwand von rund 21,8 Millionen Franken einen Rückschlag von 340 000 Franken vor. Wegen der Pandemie rechnet der Kirchenrat im kommenden Jahr mit knapp 700 000 Franken weniger Steuereinnahmen.
Coronabedingtes Aus
Zudem galt es die Frage eines Synodalen zu beantworten, weshalb die englischsprachige Kirche All Souls Protestant Church St. Gallen nach sechs Jahren ihre Tore schloss. Kirchenrat Heinz Fäh, Rapperswil-Jona, erklärte, dass die Pandemie es stark erschwert habe, Veranstaltungen durchzuführen und immer weniger Mitglieder der kleinen Gemeinde an ihnen teilgenommen hätten.
Über 40 Jahre geweibelt
Ganz zum Schluss verabschiedete sich das das Parlament von seinem Weibel Hans Mischler. Zum letzten Mal waltete er seines Amtes. Er teilte Stimmzettel aus, sammelte Voten und Spesenzettel ein oder ergänzte fehlende Unterlagen. Während über 40 Jahren oder bei 81 Parlamentssitzungen hat er das gemacht. Mit einem langanhaltenden Applaus sagte ihm die Synode Adieu.
Text: Andreas Ackermann | Fotos: Andreas Ackermann / Stefan Degen – Kirchenbote SG, Januar 2022
Soll die Kirchenverfassung revidiert werden?