Orgelpfeifen und Kirchenbänke verschenkt
Es herrschte ein Kommen und Gehen: Autos mit Anhänger fuhren vor, Erwachsene und Kinder strömten ins Schiff, um Pfeifen, Bänke oder Verbundsteine gratis abzuholen.
Vorteile Überwiegen
Im Vorfeld konnte beim Baukommissionspräsidenten Enzo Fuschini der persönliche Wunsch deponiert werden, ehe dann eine Pfeife demontiert oder die Kirchenbank auf die entsprechende Länge zugesägt wurde. Hier überstieg das Interesse das Angebot, deshalb steuerte die Baukommission die Vergabe so, dass die Bänke mehrheitlich an Kirchenmitglieder gingen. Bei den Orgelpfeifen war das Angebot grösser, sodass Pfeifen zurückblieben und der Orgelbauer Gordon Harrison einige komplette Register für sich demontieren konnte. Im Zusammenhang mit dem Ausräumen der Kirche tauchte auch immer wieder die Frage auf, warum die bisherige pneumatische Orgel durch eine Digitalorgel ersetzt werde. Laut Fuschini gibt es mehrere Gründe: Der Bauplatz ist beschränkt, die Umnutzung muss innerhalb des Kirchengebäudes von 1937 erstellt werden. Das neue Raumklima, das trockener sein wird, hätte der alten Orgel geschadet. Und da diese im Osten steht, es aber nur dort möglich ist, die Kirche ebenerdig zu erweitern, musste sie ausgebaut werden. Schliesslich braucht eine digitale Orgel weniger Platz und eröffnet mit drei Manualen mehr Möglichkeiten.
Flexible Nutzung
Nun entsteht bald Neues. Der Spatenstich war Anfang Juni. Vor gut einem Jahr sagte die Bürgerschaft Ja zu einem Kredit von knapp zwei Millionen Franken und damit zur Nutzungserweiterung der reformierten Kirche Lütisburg. Geplant ist ein Anbau im Osten und ein Büroeinbau. Es werden Bänke, Orgel und Empore entfernt, mit dem Ziel, auch in Lütisburg einen Raum zu schaffen, der nicht nur flexibel eingesetzt, sondern von der ganzen Gemeinschaft genutzt werden kann.
Der kantonale Finanzausgleich steuert 1,1 Millionen Franken bei. Deshalb hatte die Kirchgemeinde zuerst noch das alte Pfarrhaus in Ganterschwil zu verkaufen.
Orgelpfeifen und Kirchenbänke verschenkt