Leserfrage: «Ich vertrage das Abendmahl nicht»
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Liebe Frau K.,
vielen Dank, dass Sie Ihre Gedanken mitteilen und diese Frage stellen, die wohl noch weitere Menschen beschäftigt, da die Unverträglichkeiten und Allergien zunehmen. Hierzu ein paar Gedanken und Anregungen:
Bis jetzt habe ich es so gehandhabt, dass die Betroffenen ihr Brot selbst mitgebracht haben, als kleines Stück in einer Schale. Damit ich das Brot nicht anfasse, habe ich beim Verteilen die Schale hingehalten mit den Worten: «Nimm und iss, Lebensbrot für dich!» Allerdings ist mir die Situation einer Unverträglichkeit von Wein oder Traubensaft bis jetzt nicht begegnet. Ich kann mir aber Folgendes vorstellen: Ich würde in Rücksprache einen Einzelkelch mit dem Getränk vorbereiten, das für Sie verträglich ist.
Am wichtigsten erscheint mir das Gespräch miteinander, denn ich bin überzeugt, dass es immer Möglichkeiten und Wege gibt. Wer mit Allergien und verschiedenen Einschränkungen leben muss, hat vermutlich gelernt, offen darüber zu informieren und Lösungen zu suchen. Dies ist eine besondere Stärke, und gerade im Bereich der Glaubenspraxis braucht es Alternativen, damit auch eine physische Teilnahme am Abendmahl möglich wird und die Seele genährt wird.
Noch ein Gedanke zum Wein: Warum sollte die Teilnahme am Abendmahl nicht auch mit einem Einzelkelch mit Wasser möglich sein? Ich muss dabei etwas schmunzelnd an das erste Wunder von Jesus denken, als er Wasser in Wein verwandelte (Joh. 2, 1–11). Er kann machen, dass das Wasser in Ihnen so wirkt, wie wenn es himmlischer Wein wäre – den Sie aber vertragen ... Was meinen Sie?
Ich persönlich glaube daran, dass Jesus beim Abendmahl an und in uns wirkt – und auch nachwirkt: auf seine Weise!
Ich wünsche Ihnen und allen, die mit einer Unverträglichkeit zu kämpfen haben, ein kreatives Unterwegssein und gute Gespräche für eine Lösung.
Sabine Herold
Leserfrage: «Ich vertrage das Abendmahl nicht»