Kirchenbote rückt näher zur Kantonalkirche
«Der Köder soll dem Fisch schmecken und nicht dem Angler», heisst ein Bonmot im Marketing. Gleiches gilt für den Kirchenboten. Er ist die Zeitschrift der Kirchenmitglieder. Entsprechend soll im Heft stehen, was sie interessiert. Darum ist es auch die
Synode, also die Volksvertretung der St. Galler Kirche, die den Kirchenboten herausgibt. Für den Kirchenrat, die Kirchenleitung, ist die Kommunikationsstelle das Sprachrohr.
Büro bei der Kantonalkirche
An der Wintersynode hat das Kirchenparlament nun entschieden, den Kirchenboten trotzdem etwas stärker unter das Dach der Kantonalkirche zu verschieben – wortwörtlich und im übertragenen Sinn. Die Redaktion des Kirchenboten wird ein Büro bei der Kantonalkirche beziehen. Gleichzeitig entsteht eine Kommission, die für die gesamtkirchliche Kommunikation verantwortlich zeichnet. «Ziel des Zusammenrückens ist es, dass Kirchenbote und kantonalkirchliche Kommunikation Synergien nutzen und den gesamtkirchlichen Auftritt stärken», betonte Antje Ziegler, zuständige Kirchenrätin.
Vielfalt als Besonderheit
Dass die Zeitschrift nicht ganz unter die Fittiche des Kirchenrates gerät, war verschiedenen Parlamentarierinnen und Parlamentariern ein Anliegen. «Vielfalt ist eine Besonderheit der Reformierten», sagte etwa Markus Unholz, Pfarrer und Synodaler aus St. Gallen. Diese Vielfalt gelte es im Kirchenboten abzubilden, selbst dann, wenn sie unbequem sei. Daher wird auch zukünftig eine Redaktionskommission, die von der Synode bestellt wird, den Kirchenboten inhaltlich begleiten.
Neben der strukturellen Anpassung enthielt die Vorlage auch einen Ausbau der kantonalkirchlichen Kommunikation von bisher 60 auf neu 130 Stellenprozente.
Text: Andreas Ackermann / kid – Foto: Andreas Schwendener – Kirchenbote SG, Januar 2019
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