News aus dem Kanton St. Gallen

«Ich habe sie gesehen!»

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22.04.2021
Pfarrer Marcel Ammann glaubt an Wunder, welche die Vorstellungskraft übersteigen. Denn moderne Physik zeigt: Vieles, was im Alltag fixiert scheint, ist relativ. Geprägt haben ihn Wundererlebnisse, die er selber gesehen hat.

Haben Sie einmal mit einem Imker über Bienen gesprochen? Wie sich diese untereinander verständigen, wie die Aufzucht von Königinnen funktioniert? Dass dies alles per Zufall entstanden sein soll – dafür reicht mein Glaube nicht. Ich bin überzeugt, dass dahinter ein genialer Schöpfergott steht, welcher uns Menschen an diesen kleinen Wesen etwas von seiner Allmacht demonstriert.

Was fixiert scheint, ist relativ

Mich fasziniert die Vorstellung, dass Dinge, die wir als absolut ansehen, plötzlich relativ werden. Zum Beispiel Raum und Zeit. Wunderlich und erstaunlich: Ein Lichtstrahl wird von Materie angezogen; Zeit vergeht in einem stark beschleunigten Raumschiff langsamer als hier auf der Erde. Manches, das wir im Alltag als fixiert ansehen, wird veränderbar. Ist damit nicht auch Raum für Wunder geschaffen?

Ja, ich glaube, dass es Wunder gibt, welche die naturwissenschaftliche Vorstellungskraft übersteigen. Warum? Ich habe sie gesehen; und ich habe inzwischen viel davon gehört und von glaubwürdiger Quelle gelesen. Ein Freund von mir, ebenfalls Pfarrer, erzählte, wie er für jemanden gebetet hatte, dessen Auge blind war. Er wurde anschliessend geheilt. Ich habe selber gesehen, wie ein südafrikanischer Pfarrer für Menschen betete, die ein kürzeres Bein hatten, was Rückenprobleme auslöste. Es war verblüffend – innert Sekunden waren deren Gliedmassen ausgeglichen, man konnte dabei zusehen.

Ersehnt, umstritten, verteufelt

Ich bin mir bewusst, dass meine Aussagen provozieren. In den Evangelien werden die Wunder Jesu von seinen Gegnern gar dem Teufel zugeschrieben; man bewegt sich folglich auf dünnem Eis, wenn man mit Wundern rechnet. Die einen glauben nicht daran, die anderen halten sie für gefährlich: «Was ist mit denen, welche nicht geheilt werden, wenn jemand für sie betet?» Ich denke, verlieren kann man nicht viel. Denn im schlechtesten Fall geschieht nichts.

Trotzdem: Meine Erfahrung zeigt, dass die meisten Menschen für ein Gebet dankbar sind, dass sie sich ernst genommen fühlen – und manchmal geht es ihnen körperlich wirklich besser. So, wie es die Bibel berichtet. Jesus sagte zu seinen Nachfolgern: «Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue.» (Joh 14,12). Die Erfüllung dieses Versprechens können Sie in der Apostelgeschichte nachlesen.

Rechnen Sie mit Wundern – und Sie werden sich wundern! Und vor allem: Rechnen Sie mit Gott, der Wunder tut!

Text: Marcel Amman, Pfarrer, Altstätten | Bild: Kees de Kort, aus: Das grosse Bibel-Bilderbuch, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

 

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