News aus dem Kanton St. Gallen
Zeichen der Hoffnung aus Bethlehem

Friedenslicht im Gepäck

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13.12.2024
Eveline Schärli-Fluri bringt seit 15 Jahren das Friedenslicht nach Olten. Mit einer Delegation aus Olten reist sie nach Zürich, um das Friedenslicht aus Bethlehem zu empfangen und es in einer feierlichen Zeremonie in die Klosterkirche zu tragen.

Am Sonntagnachmittag des 15. Dezembers wird sich Eveline Schärli mit einer Delegation aus Olten auf den Weg nach Zürich machen. Dort erwartet die Gruppe am Steg des Bürkliplatzes das Schiff, das das Friedenslicht aus Bethlehem bringt. Sorgfältig zünden alle die Kerze in ihrer Lampe an und bringen sie mit dem Zug nach Olten zurück. Mit einer kleinen Feier wird das Licht in der Klosterkirche empfangen. Zweimal sei das Wetter in den letzten Jahren schwierig gewesen, erzählt Schärli. Es stürmte und schneite, die Gruppe musste rückwärtsgehen, damit das Licht nicht erlosch.

Die Aktion Friedenslicht hat ihren Ursprung in Österreich und wurde 1986 ins Leben gerufen. Sie geht auf eine Initiative des ORF zurück. Das Friedenslicht wird jedes Jahr in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet, dem symbolträchtigen Ort für die christliche Weihnachtsbotschaft. Danach bringt man das Friedenslicht mit dem Flugzeug nach Österreich und verteilt es von dort aus in über dreissig Länder der Welt.

Das Friedenslicht kam 1993 erstmals in die Schweiz. Seitdem hat es sich zu einem beliebten Brauch im Dezember entwickelt. Delegierte überreichen das Friedenslicht feierlich an Vertreter von über 200 Destinationen aus allen Landesteilen. Von dort breitet es sich sternförmig über das ganze Land aus und bleibt doch immer dasselbe Licht.

 

Foto: Verein Friedenslicht Schweiz/ERK BS Kougionis

Foto: Verein Friedenslicht Schweiz/ERK BS Kougionis

 

Reformierte taten sich anfangs etwas schwer

Anfangs sei das Bringen des Friedenslichts besonders für die Reformierten etwas Neues gewesen, erzählt Eveline Schärli. Und noch immer täten sich die Reformierten etwas schwer damit, das Friedenslicht scheint katholisch. Früher sang man beim Teilen des Lichts, hörte ein paar Worte und führte einen meditativen Tanz auf. Und brachte das Licht auch zu den Randständigen. Inzwischen wird der Anlass bescheidener gefeiert. Das Friedenslicht ist für Schärli ein Zeichen der Verbundenheit mit «vielen Menschen auf der Welt, die guten Willens sind». Das Licht zu teilen, gibt ihr ein gutes Gefühl. «Je mehr Lichter geteilt werden, umso heller wird es.» Als ihre Tochter als Friedensbeobachterin in Bethlehem weilte, bekam das Friedenslicht für Schärli eine besondere Bedeutung.

Wird die Welt dadurch friedlicher, gerade in Zeiten der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten? Der Frieden müsse zuerst bei dir und in deiner nächsten Umgebung sein, meint Schärli. Wenn man jemandem eine Freude macht, indem das Licht weitergegeben wird, dann sei dies schon ein kleines Stück Frieden.

 

Das Friedenslicht aus Bethlehem trifft am dritten Adventssonntag, 15. Dezember bei den Hauptstützpunkten in Basel, Fribourg / Freiburg, Lugano, Luzern und Zürich ein. Weitere Infos und Programm: www.friedenslicht.ch

Friedenslicht in Olten: Sonntag, 15. Dezember, 18.45 Uhr: Ankunft des Friedenslichts in der Kapuzinerkirche Olten, 19.30 Uhr: Lichtmeer in St. Marien, Olten

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