News aus dem Kanton St. Gallen

«Das Lachen ist mir nicht vergangen»

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29.06.2022
Dieser Tage geht für Barbara Damaschke-Bösch die Amtszeit als Kirchenrätin der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen zu Ende. Die Hemberger Pfarrerin trat nach achtjähriger Amtszeit nicht mehr zur Wiederwahl an.

«Ich bin sehr dankbar», sagt Barbara Damaschke-Bösch; für das Vertrauen, das ihr die Synode entgegengebracht habe, für die Zusammenarbeit im Kirchenrat, in der Ökumene, mit staatlichen Behörden oder ihren Mitarbeitenden. Und natürlich gehöre der grösste Dank ihrem Mann und ihrer Familie. «Erst sie machten es möglich, dieses Amt auszuüben». Auch – weil zwei der vier Kinder während ihrer Amtszeit zur Welt gekommen sind.

Etwas über acht Jahre war Barbara Damaschke-Bösch Kirchenrätin der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen. Stets war sie zuständig für den Religionsunterricht. Nun trat sie bei den Gesamterneuerungswahlen nicht mehr an. Schon bei Amtsantritt habe sie gesagt, dass sie etwa acht Jahre bleiben werde. «Ich finde Veränderung wichtig – für mich und für das Gremium», sagt die 45-jährige Pfarrerin, die zusammen mit ihrem Mann im Hemberg das Pfarramt führt. Zudem sei sie schon recht lange in der Kirchenpolitik, erst neun Jahre in der Synode der St.Galler Kirche, und zwölf Jahre im Parlament der Evangelischen Kirche Schweiz (EKS).

Nun sei der Zeitpunkt richtig, die Aufgabe in neue Hände zu legen. Sicher habe es sie geschmerzt, dass die Kirche nicht mehr das Fach ERG (Ethik, Religion, Gemeinschaft) in den Schulen unterrichten dürfe. Doch jetzt sei der neue Lehrplan für das Fach Religion in Kraft und das Projekt «Junge Menschen in der Kirche» auf gutem Weg.

Sie sei gerne Kirchenrätin gewesen. «Vor allem die vielen Begegnungen fand ich spannend, war am Puls der Zeit und durfte enorm viel lernen», sagt sie. Etwa in der Ökumene. Überhaupt glaube sie, dass die Kirchen zukünftig stärker über den konfessionellen Tellerrand schauen müssten. «Die kirchliche Grosswetterlage ist momentan herausfordernd». Doch mache sie sich keine Sorgen um die Kirchen – wenn sie es schafften, das Verbindende zu stärken.

Auch keine Sorge bereitet ihr nun eine mögliche Leere nach dem Amt. Sie freue sich, wieder mehr Freizeit und Zeit für die Familie zu haben. Und schliesslich starte sie dieser Tage eine Ausbildung zur Contact-Clownin für Menschen mit einer Demenz. «Das Lachen ist mir also nicht vergangen», schmunzelt sie.

Text | Foto: Andreas Ackermann

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