B'treff Wattwil übertrifft Erwartungen
«Die Bilanz nach der Hälfte der bis Ende 2024 dauernden Pilotphase ist durchwegs positiv. Der b'treff wattwil ist sehr gut ausgelastet und erfüllt seine Kernaufgabe.» So steht es im Papier, das die Erfahrungen von 18 Monaten Betrieb festhält. Diakon Remo Schweizer hat das Projekt von der ersten Idee bis zur Umsetzung begleitet und ist Wattwiler B-Treff-Pionier. «Meine Erwartungen sind übertroffen. Fünf Tage in der Woche läuft etwas, und es gibt Angebote, die boomen», sagt er. In Zahlen sind dies für das Jahr 2022: Es haben 335 Anlässe mit 4176 Nutzerinnen und Nutzern statt gefunden. Freiwillige Mitarbeiter haben dabei 2032 Stunden Freiwilligenarbeit geleistet. Im aktuellen Jahr dürften die Zahlen noch deutlich höher sein.
Idealer Ort, Angebote boomen
Wesentlicher Teil des Erfolgsrezeptes b’ treff wattwil ist der zentrale Ort. Das ehemalige Café Brugger an der Bahnhofstrasse 10 ist mit seinen Räumen sehr geeignet für den Betrieb. Zum Angebot gehören beispielsweise die Integraschule samt Chinderhüeti und die Lebensmittelabgabe Tischlein deck. Der b’ treff ist dabei Gastgeber. «Mit der Kleiderabgabe, die aus allen Nähten platzt, und dem Mittagstisch haben wir aber auch eigene Angebote aufgebaut», sagt Remo Schweizer. Es gebe ein weiteres Zeichen dafür, dass es gut laufe: Man finde gut freiwillige Mitarbeiter, ohne die der Betrieb nicht möglich wäre.
Zuständig für den b’treff ist die Betriebsgruppe, welche aus Vertretern der lokalen Kirchgemeinden und der Caritas St.Gallen-Appenzell besteht. Remo Schweizer vertritt die reformierte Kirchgemeinde Mittleres Toggenburg. Als Leiterin des b’treff ist Prisca Rotach mit einem 20-Prozent-Pensum angestellt. Rund 150’000 Franken sind für den dreijährigen Pilotbetrieb vorhanden.
Neuer Finanzschlüssel nötig
«Den Bedarfsnachweis haben wir erbracht, das Bilanzpapier macht dies eindrücklich sichtbar», sagt Schweizer. Der b’treff wattwil leiste einen wesentlichen Beitrag für die Integration von sozial schwachen Menschen und Flüchtlingen. Zudem stelle er sicher, dass Menschen an der Armutsgrenze nicht weiter abrutschen. «Diese diakonische Arbeit ist eine Kernaufgabe der Kirche, die auch der Gesellschaft zugute kommt.» Auch in Bütschwil und Ebnat-Kappel gibt es B-Treffs. Die Nachfrage sei aber so gross, dass keine Konkurrenz entstünde.
Zwei Hauptaufgaben sieht Remo Schweizer für die Betriebsgruppe. «Erstens muss sie die Finanzierung für eine nächste Phase zu sichern.» Weil im Pilotbudget auch beträchtliche Anschubfinanzierungen drin waren, braucht es einen neuen Finanzschlüssel. Zweitens könnte es sein, dass der b’treff in absehbarer Zeit einen neuen Ort braucht. Denn der Mietvertrag mit dem Café Brugger läuft Mitte 2025 aus.
B'treff Wattwil übertrifft Erwartungen