Brot in Kot backen?
Als Gerstenbrot wirst du es essen; in Menschenkot sollst du es backen, vor ihren Augen.
«Guten Appetit!» Einigen weissen Frauen in Mississippi war dieser allerdings vergangen, nachdem sie es erfahren hatten: Im wunderbaren Kuchen der brutal ausgebeuteten Afroamerikanerin Minny war Menschenkot eingebacken. Der Film «The Help» (2011) zeigt dadurch, dass es mit dem Überlegenheitswahn der Weissen vorbei ist. Sie fressen den Dreck der Schwarzen.
Um das Jahr 590 v. Chr. musste der Prophet Ezechiel im Auftrag Gottes etwas Analoges aufzeigen. Viele Juden waren nach Babylon verschleppt worden. Hier konnten sie ihre Rituale nicht mehr ausüben. Die Berührung mit Menschenkot machte kultisch unrein – das Schlimmste, was sich ein Mitglied des Gottesvolkes vorstellen konnte. Sie mussten sich den anderen Völkern anpassen.
Ezechiel war verzweifelt. Und Gott liess sich erweichen und gab sich zufrieden mit Kuhmist. Kuhmist war ein wertvolles Brennmaterial, das weder stank noch anstössig war.
Klärung schaffte Jesus, der sagte: «Nichts, was von aussen in den Menschen hineingeht, kann ihn unrein machen, sondern was aus ihm herauskommt, macht ihn unrein.» (Mk 7,15)
(Un-)heilige Verse in der Bibel
Die Bibel enthält nicht nur Wohlfühlzitate. Da gibt es auch schräge und verstörende Verse. Ihnen widmet sich in der neuen Serie jeweils eine Pfarrerin oder ein Pfarrer – ohne das Befremdliche an den Texten wegerklären zu wollen.
Sind auch Sie auf eine Bibelstelle gestossen, die Ihnen sauer aufstösst oder ein ungläubiges Lachen entlockt? Dann schreiben Sie den Vers in die Kommentare.
Brot in Kot backen?