News aus dem Kanton St. Gallen

Ändert zuerst euer Herz!

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02.03.2021
«Solange die Erde besteht, wird es Saat und Ernte geben, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.» (Gen 8,22)

Seit wir Menschen über Umweltschutz, Klimawandel und -gerechtigkeit diskutieren, greifen die Kirchen oft auf die Geschichte von der Sintflut und vom Regenbogen zurück. Weil sie uns Grundlegendes zu sagen hat. Wie auch sonst nimmt die Bibel dabei kein Blatt vor den Mund. Sie redet Probleme nicht klein: Natur und Mensch sind gefährdet, dem Abgrund nah. Das ist nicht nur heute so, das gab es schon öfter im Verlauf der Menschheitsgeschichte. Die eindringlichste Geschichte diesbezüglich steht in Genesis 6-9. Zu den Zeiten von Noah kam es zur fast kompletten Vernichtung der Natur.

Die Bibel nennt unmissverständlich den Verursacher des Problems: Nicht die Natur war es, sondern der Mensch. Das Verhalten des Menschen, der gefallenen Krone der Schöpfung, war der Grund, weshalb Gott die Notbremse zog. Und weil Gott dem Menschen damals bei der Schöpfung die Verantwortung für die Welt übertragen hatte (Gen 1,28), wurde diese in Mitleidenschaft gezogen, als sich der Mensch aus der Verantwortung vor Gott löste (Gen 3). Seither sehnt sich die gesamte leidende Schöpfung nach Erlösung, nach Vollkommenheit (Röm 8,18-22).

Die Bibel zeigt klar und deutlich den Lösungsansatz: Wenn der Mensch die Misere verursacht hat, ist er auch in die Verantwortung genommen, eine Lösung zu finden. Aber das ist leichter gesagt als getan, wie auch die Sintflutgeschichte zeigt. Noah und seine Familie waren die einzigen, die bewusst in der Verantwortung vor Gott und im Glauben an Gott lebten (Gen 6,9).

 

Die Bibel nennt unmissverständlich den Verursacher des Problems: Nicht die Natur war es, sondern der Mensch.

 

Nachhaltig, umwelt- und klimagerecht zu leben, hat in den seltensten Fällen Priorität, wenn ich mich nur mir selber gegenüber verpflichtet fühle. Darum schrieb der Apostel Paulus (Röm 12,2): «Orientiert euch nicht an den Massstäben dieser Welt, sondern lasst euch von Gott durch Veränderung eurer Denkweise in neue Menschen verwandeln. Dann werdet ihr wissen, was Gott von euch will: das, was gut ist und ihn freut und seinem Willen vollkommen entspricht.» Hier liegt des Pudels Kern, in unserem Herz.

Die Bibel ist zugleich realistisch und hoffnungsvoll: Gerecht mit dem Klima umgehen kann, wer ein gerechtes Herz hat. Das schaffen wir nicht allein, dazu müssen wir Jesus Christus und den Heiligen Geist an uns wirken lassen, sagt Paulus. Und zusätzlich zu unseren beschränkten menschlichen Möglichkeiten haben wir das mutmachende Versprechen Gottes: «Solange die Erde besteht, wird es Saat und Ernte geben, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.»

Text: Marcel Wildi, Pfarrer, Buchs | Bild: Jeff Jacobs, Pixabay – Kirchenbote SG, März 2021

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