Referent: Arman Weidenmann, Mitarbeiter in Stadtarchiv und Vadianische Sammlung der Ortsbürgergemeinde St.Gallen
Der Bauernkrieg im Gefolge der Reformation war der grösste Volksaufstand in Westeuropa vor der französischen Revolution. Anfangs 1525 erreichten die Unruhen auch die Ostschweiz. Aber anstatt wie nördlich des Rheins und des Bodensees zu den Waffen zu greifen, hielten die Untertanen des Fürstabts St. Gallen eine Landsgemeinde in Lömmenschwil ab. Die dort zusammengetragenen Klagen wurden anschliessend vor einem eidgenössischen Schiedsgericht in Rapperswil beurteilt, was entscheidend zum friedlichen Ausgang des Konflikts beitrug. Dabei profitierten beide Seiten davon, dass in der Alten Eidgenossenschaft eine relativ ungebrochene Tradition des Aushandelns von Interessenskonflikten bestand. Im Referat wird die wirtschaftliche und soziale Lage der Landbevölkerung vor dem Bauernkrieg beleuchtet und das Instrument des Schiedsgerichts als Mittel der Streitschlichtung vorgestellt.