Referent: Rudolf Gamper, ehemaliger Bibliothekar der Vadianischen Sammlung der Ortsbürgergemeinde St.Gallen
Der St. Galler Prediger Christoph Schappeler gehörte zu den umstrittenen Theologen der Reformationszeit. Memmingen führte unter seiner Leitung die Reformation schon Anfang 1525 ein, seine Radikalität befremdete selbst befreundete Theologen. Im Bauernkrieg vom Frühjahr 1525 beriet er die Bauern. Die einen verdammten ihn als Aufrührer, die anderen lobten ihn als Friedensstifter. In der St. Galler Reformation bildeten seine Gastpredigten vom Herbst 1523 den Auftakt zur öffentlichen Verbreitung der neuen Lehre, bei der Aufhebung der Fürstabtei lieferte er die theologische Begründung. Eine neue Biografie zeigt die schillernde Persönlichkeit in neuem Licht.